Ich bin ein Optimist. Ob ich das in meinen Genen habe – also eigentlich eine Persönlichkeitshaltung von mir ist – oder ob ich dank positivem Denken selbst zum Optimismus beitrage, weiss ich nicht. Aber leben tu ich gut damit. Auch wenn meine Zuversicht soeben einen Dämpfer bekommen hat.
In meinem letzten Blog berichtete ich über meine beiden Fälle mit der Allianz. Dass diese Versicherung bei zwei Hagelschäden die Bezahlung verweigert, weil die Kunden nicht ins Drive-In gegangen sind. Ich erzählte, dass sich nun die Gerichte darum kümmern.
In der Tat war diese Schilderung nicht ganz richtig. Wir hatten erst in einem Fall ein Klagebegehren gestellt. Ich ging davon aus, dass sich mit dem ersten Urteil auch der zweite Fall erledigt. Und dass wir in beiden Fällen Recht bekommen, war für mich eh klar: Ich bin ja Optimist. Obwohl, bei solchen Fällen schalte ich dann jeweils meinen Optimismus aus und beurteile die Fakten rein sachlich, schliesslich bin ich auch Realist.
Zwei Tage vor dem Gerichtstermin kam der Anruf des Leiters der Rechtsabteilung der Allianz. Er sicherte uns die volle Zahlung zu, inklusive Zins, Anwalts- und Verfahrenskosten. Die Zahlung ist zwischenzeitlich auch eingetroffen.
Gut, dachte ich mir. Wir können wieder nach vorne schauen, können uns wieder um unsere Kernkompetenzen kümmern und ich kann die Allianz wieder vollumfänglich empfehlen. Denkste. Doofer Optimist.
Nein, zum zweiten Fall könne er gar keine Stellung nehmen. Der liege noch bei den zuständigen Mitarbeitern. Er könne dort nicht eingreifen, auch wenn er wollte.
Also klagen wir halt weiter. Vielleicht muss das so sein. Damit Optimisten nicht euphorisch werden.