Jeder von uns hat schon von der 80/20-Regel gehört. Dieses auch unter dem Namen Paretoprinzip bekannte Prinzip sagt aus, dass sich 80% des Vermögens im Besitz von 20% der Menschen befinden. Erfunden wurde es im 19. Jahrhundert vom Ingenieur, Soziologen, Philosophen und Ökonomen Vilfredo Pareto. Heute wird oft verallgemeinert, dass 80% eines Effektes über 20% der Ursachen erzeugt werden.
Ein Beispiel aus der Praxis? 80% derjenigen, welche im Auftrag einer Versicherung ein Fahrzeug bei uns besichtigen und darauf achten, dass bei der Reparatur alles mit richtigen Dingen zu und hergeht, dass nicht beschissen wird, dass nicht zusätzliche Positionen eingebaut werden und dass nicht Schäden repariert werden, die gar nicht unter die Deckungspflicht fallen, machen einen einwandfreien Job. Sie haben die Fachkompetenz und das notwendige Gschpürri, um eine sinnvolle Triage zu machen. Sie schauen beim Chnorzi, beim Bschisser oder beim schlichtweg Unfähigen extrem genau hin. Wenn aber in einem Betrieb Fachkompetenz, Gradlinigkeit und Zuverlässigkeit vorhanden ist, erkennen und anerkennen sie diese.
Diesen 80% möchte ich an dieser Stelle ganz herzlich danken!
Und dann kommen noch die restlichen 20%, wahrscheinlich sind es sogar etwas weniger. Diese, welche nerven. Diese, welche uns unsere kostbare Zeit stehlen. Diese, welchen die Fachkompetenz fehlt. Diese, welche mit den blöden Sätzen „Ihr könnt das doch in dieser Zeit, ihr habt doch gute Leute" erreichen wollen, dass wir Stunden verschenken, nur weil unser Berufsego sonst Schaden nehmen könnte. Diese, welche sagen, „wenn dieser Parkschaden nicht durch eine Versicherung gedeckt wäre, würde das kein Mensch reparieren lassen", und damit ignorieren, dass sie dann gar nichts besichtigen müssten weil ja exakt das Versichern dieses Parkschadens das Geschäftsmodell ihres Arbeitgebers ist.
Diesen 20% danke ich nicht. Diese nerven. Und zwar nerven sie so stark, dass sie für 80% des Ärgers von mir und meinen Leuten verantwortlich sind. Leider hat es Herr Pareto unterlassen, eine Lösung für das Problem zu präsentieren.