Auslaufmodell - Christoph Flückiger's Blog - Christoph Flückiger

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Auslaufmodell

Herausgegeben von in Information ·
Den Wagner, auch Radmacher genannt, braucht es nicht mehr. Auch Köhler und Schuhmacher sind kaum noch anzutreffen. Der Schriftsetzer fiel der Digitalisierung zum Opfer.

Die Welt ändert sich. Neue Berufe entstehen, andere verschwinden. Und wir?

Seit Jahren ist das Schadenvolumen* rückläufig. Das wird so bleiben. Die Technik sorgt für einen weiteren, signifikanten Rückgang des Schadenvolumens. Kurz: Wir sind ein Auslaufmodell.

Natürlich nicht von heute auf morgen. Es passiert schleichend. Und so meinen einige Blauäugige, dass es nur ein vorübergehendes Phänomen ist. Aber das ist es nicht.

Am besten bringt es ein McKinsey-Bericht auf den Punkt:

The widespread use of AVs could profoundly affect a variety of industry sectors. (Der weit verbreitete Gebrauch von autonomen Fahrzeugen kann sich auf verschiedene Industriesektoren tiefgreifend auswirken).
 
 
Das autonome Fahren wird noch ein paar Jahre dauern. Doch das assistierte, teilautomatisierte Fahren ist schon Tatsache und das hochautomatisierte folgt demnächst.

Auch viele andere Beratungsunternehmen wie BCG, PwC und KPMG prognostizieren aufgrund der zunehmenden Automatisierung extreme Rückgänge. Letztere sprechen von einem Rückgang von 45% bis ins Jahr 2030. Dies entspricht ziemlich genau einem Rückgang von jährlich 4%. Ich ging bisher von einem Rückgang von 3% pro Jahr aus – und schon das hat mir kaum jemand geglaubt!
 
Schön wird das auch hier von PwC dargestellt:


Während sich die Versicherungen mittels Studien schon auf die schadenarme Zeit einstellen und sich Gedanken über die Verschiebung des Marktes von einem Privatkunden-Geschäft zu einem Industriegeschäft (irgendeinmal wird nicht mehr das Risiko durch den Lenker, sondern das Risiko von nicht funktionierenden Systemen versichert) machen, glaubt die Mehrheit der Branche noch an eine Zukunft.

Natürlich gibt es die. Aber nicht für alle. Die Überkapazität im Gewerbe wird schnell ansteigen. Gewinnen werden die, welche bezüglich Technik, Serviceleistungen, Qualität, Sicherheit usw. für die Zukunft gerüstet. Das sind nicht zwingend diejenigen, welche den Versicherungen die höchsten Rabatte gewähren. Kürzlich habe ich wieder ein wunderschönes Beispiel eines vollkommen falsch reparierten Fahrzeuges erhalten. Dazu mehr im nächsten Blog.

*Das Schadenvolumen wird je nach Stakeholder unterschiedlich interpretiert. Für die einen (Versicherungen) ist es das Gesamtvolumen, also alle Kosten inkl. eigenem Verwaltungsanteil; Personen- und Sachschäden, Fahrzeuge mit Totalschäden, Auszahlungen usw.
Andere Gruppen (z.B. Figas) rechnen das monetäre Total der effektiven, ausgeführten Fahrzeugschäden, inkl. Ersatzteile usw.
Aus der Perspektive des Instandsetzungsgewerbes sind die Anzahl verkaufter Stunden entscheidend, und diese sind sehr stark rückläufig.


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