Zurzeit machen sich einige Versicherungen Gedanken über das Glasgeschäft.
Natürlich will jede Versicherungsgesellschaft möglichst wenig Mittel für Schäden aufwenden. Einerseits steigt so der Gewinn, andererseits wird es möglich, die Prämien zu senken. Billigere Prämien verbessern die Wettbewerbsfähigkeit, insbesondere bei sehr preisorientierten Konsumenten.
Doch der Durchschnittskonsument in der Schweiz ist, im Unterschied zu unserem nördlichen Nachbar, immer noch stark qualitätsorientiert. Und mit der Ausführung des einen oder anderen Scheibenersatzes war der eine oder andere Automobilist in der Vergangenheit nicht mehr zufrieden.
Zugegeben, auch in Fachbetrieben können Mängel vorkommen. Doch in den vergangenen Jahren haben sich die Probleme zweifelsfrei gehäuft. Immer häufiger stellen wir beim Ersatz Mängel eines vorausgegangenen Ersatzes fest. Einen solchen Mangel haben wir auch auf der neuen Webseite autoglasschaden.ch festgehalten:
www.autoglasschaden.ch/deutsch/mangel/
Bekanntlich bin ich generell kein Freund der Schadensteuerung. Und auch das Wegsteuern von beschädigten Windschutzscheiben finde ich doof. Insbesondere sind diejenigen die Leidtragenden, welche korrekt und fair im Markt arbeiten.
Und doch habe ich bezüglich dem Glasgeschäft (aber nur hier!) etwas Verständnis. Immerhin gehört es zu meinem von Henry Ford abgekupferten Erfolgsrezept, zu versuchen, immer den Standpunkt des Anderen zu verstehen. Kurz auf den Punkt gebracht kann man durchaus sagen, dass sich das Gewerbe seit 20 Jahren standhaft weigert, Reparaturen an Windschutzscheiben auszuführen. Wir (Flückiger AG) haben zwar im Jahr 1993 mit der Reparatur von Glasschäden begonnen, mussten die Bemühungen aber wieder einstellen (siehe nachfolgenden Link). So ging es auch den anderen Kollegen, welche damals positiv für diese umweltfreundliche und ressourcenschonende und natürlich auch kostengünstige Reparaturmethode offen waren.
www.glasschaden.ch/rueckblende.html
Wenn wir als Branche selbstkritisch sind, müssen wir uns eingestehen, für die Situation zumindest mitschuldig zu sein. In gewissen Fällen macht eine Reparatur durchaus auch Sinn und rund 30% der Schäden könnten repariert werden. Ich habe mich mal etwas intensiver mit der Angelegenheit beschäftigt:
www.glasschaden.ch/files/2014-Factsheet-Glasschaden.pdf
Ich glaube, es ist ein guter Zeitpunkt, um wieder etwas vom Glasgeschäft ins Gewerbe zurück zu holen. Zwar ist es nicht mehr so lukrativ wie in der Vergangenheit. Die Vorgabezeiten sind knapp, die Margen aufgrund der tiefen Bruttopreise (mit einigen Ausnahmen) sind geschrumpft und die Probleme nehmen zu. Doch es ist und bleibt ein wichtiger Bestandteil des Schadenmarktes. Und deshalb zu guter Letzt noch etwas Werbung in eigener Sache: Da ich in der Schweiz kein vernünftiges Gerät für eine professionelle und effiziente Scheibenreparatur gefunden habe, habe ich eins importiert. Auf Bestellungen freue ich mich. Ich glaube, wenn wir diesbezüglich vorwärts machen, dient es uns allen.
www.autoglasschaden.ch