Darf ich über gute Neuigkeiten von der Zurich berichten? Ich darf. Aber kann ich auch? Ja, ich kann!
Regelmässige Blogleser, und das sind immerhin rund 800 bis 1000 jeden Monat, haben vor einiger Zeit mitbekommen, dass das Verhältnis etwas getrübt war.
Nach einer – notabene sehr angenehmen und konstruktiven – Aussprache haben wir die externen Expertisen wieder sistiert. Die Zurich hat uns versprochen, dass sie nicht mehr versuchen wird, Kunden in den Help-Point zu schicken, wenn zwischen dem Kunden und uns bereits ein Kontakt stattgefunden hat, uns der Auftrag also schon übergeben wurde.
Ich finde, das ist nicht nur eine gute Nachricht für meinen Betrieb, sondern für die gesamte Branche. Und wohl auch für die Zurich selbst.
Wahrscheinlich wird die Zurich auch weiterhin Schadensteuerung betreiben. Wie auch die Allianz, die AXA Winterthur, die Basler, die Generali und – zwar sehr moderat – die Vaudoise.
Und natürlich werde ich auch in Zukunft gegen die Schadensteuerung sein. Ich finde es gut, wenn eine Versicherung ratlosen Automobilisten hilft, einen anständigen Betrieb zu finden. Wer soll da etwas dagegen haben. Doch wozu man bei all der Hilfe, die man anbietet, dem Automobilisten auch noch Geld geben muss, wird mir auch in Zukunft nicht einleuchten.
Vorerst bin ich glücklich, dass die Zurich Hand für eine Deeskalation geboten hat. Wir werden auch in Zukunft Ziel- und Interessenkonflikte haben. Eine schadensteuernde Versicherung ist und bleibt für uns eine Konkurrenz, oder wie man das nach neuem Sprachbegriff ausdrückt, ein Mitbewerber. Aber wir gehen ja auch mit Mitbewerbern anständig um.
Meine Firma will auch in Zukunft absolut verlässlich und glaubwürdig sein. Darauf begründet sich der nun seit 54 Jahren anhaltende Erfolg der Flückiger AG. Billig werden wir auch in Zukunft nicht sein, aber jede Instandsetzung muss ihren Preis wert sein. Das nenne ich preiswert.
Dass Versicherungen Produkte anbieten, bei denen die freie Werkstattwahl eingeschränkt ist, ist ihr Recht. Neuerdings hat auch die Generali ein solches im Angebot. Wenn es klar und deutlich kommuniziert wird, ist nichts dagegen einzuwenden. Wählt der Kunde dann das Top-Produkt (siehe Bild), hat er immer noch eine freie Wahl des Reparaturbetriebes. Es liegt an uns Unternehmern aus der Automobilbranche, unsere Kunden davon zu überzeugen, dass die freie Wahl die bessere ist. Denn das noch grössere Übel ist, wenn der Hersteller oder der Importeur den Kunden gleich mit der Versicherung an sich bindet. Und so als grosser Marktanbieter den Markt abschottet. Ich dachte, Protektionismus habe im heutigen Wirtschaftsverständnis keinen Platz mehr. Doch Protektionisten schaden sich langfristig immer selber.
Übrigens: Am Sonntag, dem 26. Oktober findet anlässlich des VSCI Branchenevents eine Podiumsdiskussion zum Thema Schadensteuerung statt. Schreiben Sie das Datum sofort in Ihre Agenda!