Anfang Jahr traute ich meinen Augen kaum: Eurogarant (Deutschland) kooperiert mit Schadenladen.de. Für mich unglaublich: Eine Organisation, welche vorgibt, besonders qualifizierte Karosseriebetriebe zu vertreten, geht eine Allianz mit einer Firma ein, für welche handwerkliche Meisterleistung ein lächerlicher Nonsens ist und die des Profites willen auf den „Geiz-ist-geil-Trend" aufgesprungen ist.
Dann, ein paar Wochen später: Eurogarant trennt sich von Schadenladen.de mit grossem Medienecho.
Kam da bei dem einen oder anderen etwas Schadenfreude auf? Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. Und ein beschädigter Schadenladen ist ja nun wirklich lustig.
Etwas Dämlicheres als Schadenladen habe ich als seriöser Handwerker noch nie gesehen. Ich fragte mich da von Anfang an, wer denn hier einen Schaden hat.
Negativversteigerungen für Instandsetzungen von beschädigten Automobilen ist ja nun wohl das, auf welches die automobile Welt am wenigsten gewartet hat.
Pfusch haben wir wirklich schon genug. Und er nimmt leider zu. Je komplexer der Schaden, umso mehr. Klar, so ein Spot-Repair kriegt (fast) jeder hin. Aber einen richtigen Karosserieschaden korrekt instand zu setzen, ist nicht so einfach, wie es dem einen und dem anderen scheint. Wenn ich schaue, wie fahrlässig zum Teil mit mittragenden Bauteilen beim Ersatz oder beim Ausbeulen umgegangen wird, habe ich grosse Bedenken. Entsprechende Gutachten machen wir heute nur so nebenbei. Doch es scheint mir, dass sich hier ein Markt auftut, von dem man durchaus leben könnte.
Übrigens: Auch ein Schweizer Versicherer tummelt sich in Deutschland auf Negativversteigerungsbörsen. Sein Slogan: Wir machen Sie sicherer. Wirklich?